Das moderne Norwegen (1945 bis heute)

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs konnte sich die norwegische Wirtschaft wieder recht schnell erholen. Als dann in den 1960iger Jahren große Ölvorkommen in der Nordsee entdeckt wurden, begann der Aufstieg Norwegens zu einem der reichsten Länder der Welt.
Modernes Norwegen
Das Stortinget in Oslo, Norwegen - Sitz des norwegischen Parlaments ( © ajwk - Fotolia.com )

Norwegen auf dem Weg zum Wohlstand

Die rund 12.000, während des Besatzungszeit von norwegischen Frauen und deutschen Soldaten gezeugten Kinder, hatten nach 1945 einen schweren Stand in Norwegen. Sie wurden als tyskerbarna („Deutschenkinder“) beschimpft und in Heime gesteckt. In diesen Heimen wurden die Kinder oftmals körperlich misshandelt.

Das wohl bekannteste Beispiel eines tyskerbarna ist die ABBA-Sängerin Anni-Frid Lyngstad, die 1947 in Schweden adoptiert wurde.

Bei den Storting-Wahlen im Jahre 1945 erhielt die Arbeiterpartei eine klare Mehrheit. Einar Gerhardsen war Ministerpräsident und wird auch der "Vater Norwegens" genannt.

Norwegen trat 1949 als Gründungsmitglied der NATO bei. Nach und nach erholte sich die norwegische Wirtschaft vom Krieg und Norwegen entwickelte sich langsam zu einem Wohlfahrtsstaat. Ende der 60iger wurden vor der norwegischen Küste reiche Ölvorkommen entdeckt. Durch die großen Einnahmen aus dem Ölgeschäft wurde Norwegen zu einem der reichsten Länder der Erde.

Norwegen investiert einen großen Teil der Einnahmen in das Sozialsystem, um auf die Zeit nach Ende der Ölförderung vorbereitet zu sein. Laut den Vereinten Nationen belegt Norwegen den zweiten Rang im Vergleich des Lebenstandards unter allen Ländern der Welt. Norwegen ist nicht Teil der Europäischen Union. Zwei Volksentscheide zum EU-Beitritt (1972 und 1994) gewannen jeweils die EU-Gegner.