Uspenski-Kathedrale in Helsinki
Uspenskin katedraali
Die Uspenski Kathedrale in Helsinki ist schon von Weitem gut sichtbar. Sie thront über der Stadt auf der Halbinsel Katajanokka und bei gutem Wetter kannst du ihre dreizehn Goldkuppeln von vielen Punkten der finnischen Hauptstadt ausmachen.
Auf die Halbinsel führen nur zwei kleine Brücken, sodass du einen Besuch am besten mit einem Spaziergang verbindest.
Wahrzeichen des Großfürstenreiches Finnland
Die Uspenski Kathedrale, was übersetzt so viel wie »Maria-Entschlafens-Kathedrale« bedeutet, ist das größte orthodoxe Bauwerk des westlichen Europas, in einem Land, das hauptsächlich durch den evangelisch lutherischen Glauben geprägt ist.
Damit du verstehst, wieso dieses Bauwerk in Helsinki entstand, musst du ein wenig in der Geschichte reisen. Große Teile Finnlands gehörten zu Schweden. Als Ergebnis des Finnischen Krieges wurden durch den Vertrag von Fredrikshamn 1809 weite Teile Finnlands an Russland abgetreten. Ab 1812 war dann Helsinki Hauptstadt des russischen Großfürstenreiches Finnland.
Im Zuge der Gründung einer Verwaltung kamen auch viele russische Beamte, Militärs und Einwohner nach Finnland. Die Anhänger des orthodoxen Glaubens benötigten einen Ort, an denen sie den Gottesdiensten folgen konnten. Zum anderen war die Kathedrale aber auch Ausdruck der Macht Russlands über das neu eroberte Gebiet. So verwundert die Lage auf einer Halbinsel, nahe am Hafen und auf einer Anhöhe nicht.
Farbenfrohe Mosaike und russisch-byzantinische Architektur
Die dreizehn Zwiebeltürme, die an schönen Tagen mit der Sonne um die Wette funkeln, wurden vom Architekten Alexej M. Gornostajev mit Bedacht gewählt. Sie symbolisieren die 12 Apostel und Jesus. Das Gebäude selbst ist aus rotem Backstein errichtet.
Der ganze Bau dauerte fast 60 Jahre und die Kathedrale wurde erst im Jahr 1868 geweiht. Gornostajev, dessen letztes Werk der Entwurf der Kathedrale war, konnte die Beendigung seines Bauwerkes nicht mehr erleben. Er verstarb bereits im Jahre 1862. Dass der Bau so lange gedauert hat, lag wahrscheinlich daran, dass er nur durch Spendengelder finanziert wurde.
Der Innenraum der im russisch-byzantinischen Stil errichteten Kathedrale wird von den vier Hauptsäulen dominiert. Wie in diesem Kirchentyp üblich, gibt es im Inneren keine Bestuhlung, was eine räumliche Weite des opulent ausgestatteten Innenraumes erzeugt. Die Wände sind mit Ikonen und religiösen Mosaiken verziert. An der blauen Kuppel prangen goldene Sterne.
Wundertätige Ikonen?
Um die Ikonen der Uspenski Kathedrale ranken sich zahlreiche Legenden. Eine von ihnen soll sogar Wunder bewirken. Im August 2007 wurde eine Ikone des heiligen Nikolaus am helllichten Tage entwendet. Sie gehört zu einer der schönsten Ikonen des 19. Jahrhunderts und wurde im Zweiten Weltkrieg von der orthodoxen Kathedrale in Vyborg nach Helsinki überführt. Eine 2010 geraubte Ikone des Theotokos von Kozeltshan wurde 2011 gefunden und der Kirche übergeben.
Die Kathedrale wird in jedem Jahr von mehr als einer halben Millionen Gläubiger und Touristen besucht und aktiv als Stätte der Andacht, für Hochzeiten, Taufen und Messen genutzt.
Uspenskin katedraali
Kanavakatu 1
00160 Helsinki
Finnland