Studium in Norwegen – die besten Unis und Studentenstädte
Wo kann ich in Norwegen studieren?
Im Ausland zu studieren ist für viele eine reizvolle Alternative zum Studium in der Heimat. Man lernt andere Kulturen kennen, verbessert oder erlernt eine neue Sprache und auf dem Lebenslauf macht sich so ein Studium im Ausland schließlich auch ganz gut. Viele schrecken jedoch die hohen Studiengebühren, die z.B. in England oder in den USA erhoben werden, ab.
Dabei kann man exzellente Hochschulbildung auch für umsonst bekommen! Wo? Na in Norwegen! Ich habe selbst an der NTNU in Trondheim studiert, möchte dir aber auch kurz die anderen Universitäten des Landes und ihre Vorzüge vorstellen.
Trondheim (NTNU)
Trondheim, einst Hauptstadt Norwegens und Erzbischofssitz, wird oft als beste Studentenstadt des Landes gehandelt, und auch ich kann dies persönlich voll und ganz bestätigen. Die NTNU ist die zweitgrößte Universität im Land und hat einen herausragenden Ruf, was Forschung und Lehre betrifft. Insgesamt ist die Universität auch technologisch auf dem neusten Stand und nach alten, ranzigen Vorlesungsräumen muss man schon wahrlich suchen.
Der Fokus der NTNU liegt ganz klar auf den naturwissenschaftlich- technischen Themen, aber auch in anderen Fächern, wie Linguistik oder Historik, ist die Lehre auf höchstem Stand. Doch das sind sicher nicht die einzigen Gründe, warum Trondheim unter Studenten so beliebt ist. Die drittgrößte Stadt des Landes ist abwechslungsreich, hat dabei aber seinen gemütlichen Charme nicht verloren. Man findet viele Cafés (den besten Kuchen der Stadt gibt es meiner Meinung nach in der Mormors Stue), Bars und viele kulturelle Angebote.
Bevor das Semester beginnt, startet die Fadderuka – eine Woche in der höhere Semester die Neustudenten unter ihre Fittiche nehmen und ihnen die Universität, die Stadt und die Kommilitonen näherbringen. Alle zwei Jahre organisiert die Studentenschaft das UKA Festival. Falls ihr jetzt an ein kleines Zelt im Campusinnenhof mit Dorfbands als Highlight denkt, liegt ihr völlig falsch. Größen des Musikbusiness wie Jay Z, N.E.R.D. oder Muse haben alle schon auf dem Festival gespielt.
Naturliebhaber und Sportfans werden mit Trondheim sicherlich auch die richtige Wahl treffen. Die Bymarka, ein Waldgebiet am Rande der Stadt, ist ein Paradies für Langlauffans – aber auch der Weg zur Universität ist durchaus für die Anreise mit Skiern geeignet. Im Sommer locken die Badeseen oder ein Sprung in das erfrischende Fjordwasser. Wem das noch nicht genug Outdoor Action ist, der sollte einen Ausflug in das nahegelegene Voss machen. Dort gibt es im Juni eine Extremsport- Woche. Aus dem etwas verschlafenen Örtchen wird Mitte Juni ein Actionparadies mit 12.000 Teilnehmern und Schaulustigen.
Durch das große Engagement der NTNU und ihren Studenten, werdet ihr hier schnell viele Mitstudenten (aus aller Welt) kennenlernen.
Oslo (UiO)
Die Universität der Hauptstadt ist die älteste und die größte Norwegens. Insgesamt aus 180 Studienangeboten kann man hier wählen. Der größte Teil des Campus erstreckt sich im Stadtteil Blindern, nahe dem Stadtzentrum. In der Hauptstadt wirkt nicht alles so beschaulich und vertraut wie in Trondheim. Auf studentisch organisierte Aktivitäten aller Art muss man dennoch nicht verzichten: Dafür ist Chateau Neuf der Dreh – und Angelpunkt! Für diejenigen, die das Großstadtleben lieben, ist Oslo sicherlich die bessere Wahl.
Wer eine typisch norwegische Stadt erwartet, liegt hier völlig falsch. Oslo ist genauso norwegisch wie München oder Toulouse! Wer eine typisch skandinavische Großstadt sucht, sollte seine Koffer lieber für Kopenhagen oder Stockholm packen – oder eine andere Universität Norwegens wählen.
Bergen (UiB)
Auch die Universität der alten Hansestadt Bergen muss sich nicht verstecken! Die zweitgrößte Stadt des Landes beherbergt die drittgrößte Uni des Landes. Wer vor Regen nicht zurückschreckt, sollte sich Bergen einmal näher anschauen: Tatsächlich ist es die regenreichste Stadt Europas, doch finden sich hier viele Möglichkeiten, wie man das schlechte Wetter einfach ignoriert!
Für mich ist Bergen eindeutig die Kulturhauptstadt Norwegens. Bergen hat eine großartige Künstlerszene- nicht umsonst kommen viele Größen der norwegischen Musikszene aus der Stadt an der Westküste (u.a. Elend Öye, John Olav Nielsen, Lars Vaular). Wer gern auf Konzerte geht und vor allem auf Alternative- und Indiemusik steht, muss in den Studentenclub »Hulen«. Theater und Literaturfans werden auch nicht enttäuscht sein, denn zahlreiche Inszenierungen und Lesungen bereichern die kulturelle Landschaft des ganzen Landes.
Wenn in Bergen dann mal die Sonne scheint, kann man wunderbar auf einen der sieben »Stadtberge« hinaufwandern, über den berühmten Fischmarkt schlendern, das Weltkulturerbe Bryggen anschauen – oder vielleicht doch mal wieder die Vorlesung besuchen ;-).
Tromsø
Wer es klischeehaft nordisch (»Es ist ja immer dunkel in Norwegen«) mag, der muss nach Tromsø! Es ranken sich Mythen um die Willkommenstüte der Neustudenten- denn in dieser soll doch tatsächlich eine Vitamin D Glühlampe enthalten sein. Tatsächlich ist Licht in den Herbst- und Wintermonaten eher Mangelware, doch im Sommer geht die Sonne dafür gar nicht erst unter. Das Licht (arktisch), die Menschen (geselliger) und die Landschaft sind so weit im Norden einfach anders.
Die Natur ist atemberaubend und lädt im Sommer als auch im Winter zu Outdooraktivitäten ein. Verbringt man in der 70.000 Einwohnerstadt sein Semester im Winter, sind die Chancen ausgesprochen gut mindestens ein-zwei Mal die Nordlichter beobachten zu können.
Gemütlich machen kann man es sich in einem der zahlreichen Cafés der Stadt- ist es draußen ständig dunkel, verbringen die Bewohner ihre Zeit gern in gemütlicher Runde. Grausig kalt wird es in Tromsø übrigens dank Golfstrom nicht. Zugegebenermaßen sind dafür die Temperaturen im Sommer auch nicht wirklich hoch, aber die Dauerhelligkeit entschädigt: Nach Mitternacht auf einem Berg zu stehen und zu beobachten wie die Sonne nur den Horizont berührt, um wieder aufzugehen, ist ein Erlebnis.
Die Universität hat durchaus auch ein gutes Angebot und lockt vor allem mit der sehr guten, individuellen Betreuung der Studenten.