Trekking- und Wandertouren in Norwegen
Von Fjord, Fjell und Polarlicht
Skandinavien lockt immer mehr Touristen an, die ihren Urlaub abseits der großen Städte, in Ruhe und in der Natur verbringen möchten. Aus diesem Grund zieht es nicht mehr nur Abenteurer nach Norwegen, das besonders beliebt ist, sondern ebenfalls Wanderer mit weniger Erfahrung, die ihre Freizeit gerne an der frischen Luft verbringen.
Deshalb ist es wichtig, die vorbereitenden Maßnahmen näher darzulegen sowie unterschiedliche Routen zu präsentieren, die sich einerseits zum Trekking anbieten, auf der anderen Seite Einsteiger während der Tour nicht überfordern. Zum Schluss ist ebenfalls das Polar- oder Nordlicht näher zu erläutern, welches weltweit zu den atemberaubendsten Naturspektakeln überhaupt zählt.
INHALT
1. Vorbereitung
Dieser Aspekt ist enorm wichtig, denn falsches Equipment kann die Tour schneller beenden, als sie eigentlich angefangen hat. Hervorzuheben ist dabei ein passender Rucksack, der zum einen den Rücken stützt und zum anderen über ein ausreichendes Volumen für alle notwendigen Gegenstände verfügt. Einsteigern, die über weniger Erfahrung hinsichtlich des passenden Modells verfügen, können sich in Fachgeschäften bei der Auswahl des Rucksacks beraten lassen. Hier ist von Bedeutung, das passende Produkt für die richtige Aktivität zu wählen. Während für das Wandern ein kleinerer Rucksack ausreicht, sind für eine Trekkingtour bestimmte Eigenschaften notwendig.
Zu diesen zählt unter anderem die Größe, welche von der Dauer der Tour abhängig ist. Zum anderen ist zu berücksichtigen, ob eine „Hüttentour“ geplant oder ein Zelt für die Übernachtungen notwendig ist? Stockhalterungen, Trink- und ein passendes Rückensystem sind ebenfalls Kriterien, die beim Kauf Berücksichtigung finden sollten. Neben dem Rucksack sind die Schuhe wichtig. Diese müssen richtig passen, dürfen keine Druckstellen erzeugen und sollten hochwertig genug sein, um nicht während der Tour auseinander zu fallen. Es empfiehlt sich, eine Packliste zu erstellen, die sowohl die grundlegende Ausrüstung, die Verpflegung sowie das Zubehör beinhaltet. Dieser Artikel informiert über die wichtigsten Dinge, die im Rucksack bei einem solchen Trip Platz finden müssen.
Gutes Trekking hängt vom richtigen Equipment ab. Falsche Ausrüstung kann den Trip schnell beenden. (Foto: CH/visitnorway.com)
b. Geeignete Transportmittel in Norwegen
Neben dem normalen Straßennetz, das quer durch Norwegen verläuft, sind das Bahn- sowie das Fernbusnetz hervorzuheben. Eigentlich sind alle Städte gut miteinander verbunden. Intern durch Linienbusse und extern durch den besagten Überlandtransport. Auch das Fliegen innerhalb des Landes ist kein Problem. Bis zu 50 Flughäfen gibt es in Norwegen, sodass es auch möglich ist, binnen kürzester Zeit große Strecken zu überwinden.
Der WeltenbummlerBlog legt dar, welche Erfahrungen eine Reisegruppe, die mit dem Auto in Norwegen unterwegs war, gemacht hat. Dabei bereisten die Abenteurer zunächst die großen Touristenattraktionen, nutzten jedoch auch Fahrräder für eine längere Tour, welche rund 40 Kilometer am Tag beinhaltete. Das zeigt bereits, dass die Infrastruktur Norwegens gerade für Outdoor-Urlaube gut geeignet ist.
c. Trainingsläufe
Bevor ein längerer Trip in einem fremden Land durchgeführt wird, ist es empfehlenswert, in Deutschland zunächst einige Touren zu bewältigen, um sicherzugehen, dass auch im Ausland keine Probleme hinsichtlich Verhalten, Anforderungen und Ausrüstung entstehen. So ist es möglich, unvorhersehbare Probleme in der Heimat zu meistern, sich mit dem Equipment vertraut zu machen und darüber hinaus herauszufinden, welche Entfernung pro Tag für sich persönlich möglich ist.
Gerade bei Gruppen ist es überdies hilfreich, diese Übungstouren in der gleichen Zusammensetzung zu planen, damit sich Automatismen entwickeln, die im Ernstfall in der Wildnis Norwegens auch unter Druck abgerufen werden können.
d. Wandern versus Trekking – was ist der Unterschied?
Viele verwenden diese Begriffe synonym, dabei gibt es einen großen Unterschied. Denn während das Wandern lediglich Touren über einen Tag beinhaltet, sieht das beim Trekking anders aus. In diesem Fall sind Übernachtungen mit inbegriffen, was sich natürlich in Proviant und Equipment widerspiegelt. Während bei dem Begriff Wandern lediglich ein kleiner Ausflug gemeint sein kann, steht Trekking für größere Touren mit einer weiteren Distanz, verschiedensten Herausforderungen sowie Strapazen, die von den Beteiligten permanent gemeistert werden müssen.
Allerdings ist das weltweite Trekking nicht mehr so unberührt, wie es sich viele Outdoor-Fans wünschen. Es ist häufig möglich, in Herbergen zu übernachten, sich unterwegs bei einem Kiosk etwas zu kaufen und mittags in einem Imbiss auf der Strecke einzukehren. In Norwegen sind jedoch viele der Routen weitestgehend unberührt von solchem touristischen Angebot, sodass hier eine klare Grenze zwischen Wandern auf frequentierten Wegen und Trekking in der einsamen Natur zu ziehen ist.
2. Wanderparadies Norwegen
a. Wandern in der Fjordlandschaft
Norwegen wird häufig mit den eindrucksvollen Meereszungen gleichgesetzt, die, so berichtet dieser Beitrag, tief in das Landesinnere hineinreichen können. Entstanden sind diese durch Talgletscher, die durch die Wanderungen das Flusstal verbreitern. Heute zählen diese Gebiete zu den UNESCO-Weltkulturerben und ziehen jährlich zahlreiche Besucher an.
Die Fjorde liegen in unterschiedlichen Regionen, wie etwa Bergen, die Stavanger Region, Fjordkysten oder Haugesund. Fjordnorwegen ist durch ein engmaschiges Netz an Wanderwegen gekennzeichnet, die Touren für jeden Schwierigkeitsgrat zulassen. Bei diesen ist die Vorbereitung, wie sie beim Trekking von Nöten ist, weniger relevant, denn es wird jeden Abend der Rückweg angetreten. Dennoch gibt es auch an den Wanderwegen viele Naturwunder zu bestaunen.
Exemplarisch ist hier die Trollzunge zu nennen oder der Preikestolen. Allerdings sind nicht alle Wanderwege für Einsteiger geeignet, sodass es sich empfiehlt, bereits im Vorfeld den Passenden zu finden. Visitnorway.com stellt beliebte Strecken vor, die sich im Land der Trolle zum Wandern anbieten. Hervorzuheben ist der Geirangerfjord, der jährlich tausende Besucher anzieht und ebenfalls von der UNSESCO geschützt wird.
Das Video zeigt den berühmten Fjord und beweist, warum dieser so viele Besucher im Jahr anzieht.
b. Ausflüge in Fjellnorwegen
Die Website des Alpenvereins geht näher auf die Wanderungen ein, die in Fjellnorwegen möglich sind. Dieser Bereich des Landes ist durch die Nationalparks gekennzeichnet und befindet sich eher im Landesinneren. Geprägt ist die Region von den Kontrasten der Hochgebirgslandschaft, denn diese zeichnet sich durch die vielen Täler, Gletscher, Natur- sowie Tierwelt aus. Zu den größten Nationalparks zählen Hardangervidda, Jotunheimen, Ronane oder Dovrefjell.
Diese eignen sich zum Wandern, denn es gibt auch hier ein engmaschiges Netz an Wegen, die quer durch die Parks führen. So ist es möglich, trotz einer festen Unterkunft, die vielen unterschiedlichen Winkel der Parks zu erkunden. Durch die Markierungen ist es eigentlich undenkbar, sich zu verlaufen, sodass sich das Wandern als optimale Ablenkung vom Alltag und zur Entspannung anbietet.
Die Region verläuft von Telemark im Süden bis an die Grenze zu Schweden, die sich im Osten befindet. Im Westen erstreckt sie sich bis zu den Fjorden Norwegens. Die Rheinische Post beschreibt das Wandern in der Region Trollheimen, die sich in Mittelnorwegen befindet und immer wieder Motiv für idyllische Landschaftsaufnahmen ist. Hier gibt es mehrere Touren, die binnen eines Tages zu meistern sind. Allerdings ist die Region auch für das Trekking bekannt, was ebenfalls noch näher zu erläutern ist.
3. Eine Auswahl beliebter Trekking-Touren
Anders als beim Wandern verlaufen die Trekkingtouren über einige Tage und über eine größere Distanz. In Norwegen gibt es Etappen, die mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen und besonders jenen Menschen zusagen, die längere Zeit Ruhe und Ablenkung suchen. Im Folgenden werden drei Touren näher vorgestellt. Hier findet zunächst eine variable Einsteigertour Erwähnung, bevor der Trollheim-Rundweg, eine Herausforderung mittlerer Schwierigkeit aufzuzeigen ist.
Zum Schluss wird die Tour auf dem Nordkalottleden beschrieben. Dies ist ein Weg, der in der Gesamtheit über 800 Kilometer lang ist und immer wieder Trekker aus aller Welt anzieht.
a. Einsteigertour: Hardangervidda
i. Länge und Verlauf – Quer durch den Nationalpark
Die Tour durch die Hardangervidda, die größte Hochebene, die sich in Europa finden lässt, ist für Einsteiger gut geeignet. Sie verfügt über eine Größe von 8.000 Quadratkilometer und rund 1.200 Kilometer Wanderwege. Der Verlauf erinnert an einen Rundweg, der von Ustaoset über Rauhellern und Kjeldebu bis nach Finse führt. Insgesamt hat die Tour eine Länge von ungefähr 107 Kilometern.
ii. Dauer der Tour – Variable Distanzen dem Niveau entsprechend
Insgesamt dauert die Tour 6 Tage, allerdings ist es auch möglich, diese in die Länge zu ziehen, falls die Etappen nicht binnen eines Tages gemeistert werden können. Denn in Norwegen ist es gestattet, wild zu campen. Zwar sind an der Strecke immer wieder Häuschen, die zur Selbstverpflegung und Übernachtung genutzt werden können, allerdings bietet es sich ebenfalls an, schlicht das Zelt aufzuschlagen, wenn eine Etappe nicht in einem Tag möglich ist. Der erste Tag beginnt relativ entspannt mit lediglich 11 Kilometern Fußmarsch bis zu der Tuva-Hütte, die allerdings nur in den Sommermonaten für Wanderer geöffnet ist. Tag zwei beinhaltet die längste Strecke, welche mit 27 Kilometern und einer Dauer von rund neun Stunden sowie sumpfiger Landschaft die Trekker bereits etwas fordert. Insgesamt gibt es sechs solcher Etappen, die schließlich bis nach Finse führen.
iii. Besonderheiten
Ein Aspekt, der definitiv bei der Planung zu beachten ist, sind die Öffnungszeiten der Selbstversorgerhütten. Diese schließen häufig bereits im September, sodass es dann notwendig ist, zu zelten. Die Temperatur gehört ebenfalls zu den Charakteristika dieser Strecke, denn es kann sehr kalt werden. Aber allein die Strecke von den Kjeldebu-Hütten nach Finse ist den Trip wert, denn diese offenbart die Gletscherzungen, die aus Geröll und Felsen den 1.800 Meter hohen Gletscher zu Füßen liegen.
b. Mittlere Tour: Trollheimen-Rundweg
Das Heim der Trolle liegt ungefähr 450 Kilometer nördlich von Oslo und ist ein Naturreservat, das durch eine abwechslungsreiche Natur und Fjelllandschaft geprägt ist. Der Schwierigkeitsgrad ist für Fortgeschrittene geeignet und die beste Wanderzeit ist in den Sommermonaten.
i. Länge und Verlauf – Vorbei an Bächen, Tundra und klaren Seen
Mit 74 Kilometern ist dieser Rundweg nicht so lang wie die meisten anderen Trekkingstrecken, die sich häufig über mehrere hundert Kilometer durch die Natur schlängeln. Im Vergleich zu der einfacheren Tour Hardangervidda ist dieser etwas kürzer, aber dafür ist die Berglandschaft anspruchsvoller, denn es handelt sich um ein großes Bergmassiv mit unterschiedlichen Gipfeln, Schluchten sowie Vegetationen.
ii. Dauer der Tour – eine Woche durch das „Heim der Trolle“
Binnen fünf oder sechs Tagen können erfahrene Trekker diese Tour meistern. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht zu anspruchsvoll, sodass Einsteiger diese Tour zwar meiden sollten, aber erfahrene Outdoor-Spezialisten durchaus ihren Spass haben. Die Strecken, die täglich anfallen, belaufen sich auf 10 bis 15 Kilometer am Tag, sind also nicht zu weitläufig, allerdings mit größeren Strapazen verbunden.
iii. Besonderheiten
Nicht nur die Trekking-Tour ist hier zu nennen, sondern das gesamte wilde Gebirge Trollheimen. Denn es gibt noch viel mehr Strecken in dieser Gegend. Hervorzuheben ist ebenfalls das Trollheim-Dreieck, das zu den bekanntesten Strecken der Region gehört und binnen drei Tagen zu meistern ist. Bergbauernhöfe mit traditionellem norwegischem Essen säumen die Wanderwege, um das kulinarische Skandinavien zu zeigen. Zudem kommen Bergsteiger in Innerdalstårnet auf ihre Kosten. Es wird deutlich, dass diese Region zum einen für erfahrene Trekking-Freunde genutzt wird, aber auch für einfachere oder schwere Touren immer wieder Abenteurer die Reise auf sich nehmen.
c. Schwere Tour: Nordkalottleden
Wer eine lange Auszeit benötigt und abenteuerlustig genug ist, kann sich auf den Nordkalottleden trauen. Dieser Weg verläuft durch Norwegen, Schweden und Finnland.
i. Länge und Verlauf – 800 Kilometer Natur
Durch mehrere Nationalparks, vorbei an vielen Städten und Orten sowie über teils unwegsames teils herausforderndes Gelände verläuft dieser Weg, der seit 1993 in dieser Form den Wanderern zur Verfügung steht. Schutzhütten liegen auf der Strecke in einem Abstand von 15 bis 20 Kilometern, sodass es bei guter Ausdauer möglich ist, ohne auf wildes Camping angewiesen zu sein, die Tour zu bestehen. Die Landschaft, das klassische skandinavische Fjell, verläuft größtenteils oberhalb der Baumgrenze und gewährleistet einen weitreichenden Blick über Felder, Täler, Flüsse und Seen. Zwar sind die einzelnen Etappen auch für Anfänger geeignet, denn es gibt durchaus Teilabschnitte, die weniger anspruchsvoll sind, allerdings ist Einsteigern mit wenig Erfahrung davon abzuraten, diesen Weg in seiner Gänze zu laufen.
ii. Dauer der Tour – Ein wochenlanges Abenteuer
Die Dauer der Tour ist unterschiedlich. Es hängt davon ab, ob lediglich Teilstrecken geplant sind oder der gesamte Weg bewältigt werden möchte. Im Grunde ist es möglich, diesen in vier Abschnitte zu untergliedern, die jeweils 10 bis 15 Tage in Anspruch nehmen. Wer sich also lediglich für einige Tage auf den Weg machen kann, dem ist einer dieser Teilbereiche ans Herz zu legen. Viele erfahrene Wanderer empfehlen besonders das Teilstück zwischen Kilpisjärvi nach Abisko (Schweden).
iii. Besonderheiten
Insgesamt 15-mal überqueren Wanderer auf der Route internationale Grenzen, wenn sie diese komplett bewältigen. Zusätzlich sind Flora und Fauna einen Besuch wert. So sind zum einen eine Vielzahl unterschiedlicher Vogelarten zu beobachten und zum anderen Rentiere, die immer wieder die Strecke passieren. Hinsichtlich der Pflanzen sind es besonders die Moose und Gräser, die den Verlauf prägen. Im Herbst wachsen zudem viele essbare Pilze auf der Strecke, die abends für die Verpflegung genutzt werden können.
4. Das Nordlicht – Highlight Nordnorwegens
Wer Norwegen ganzheitlich entdecken möchte, dem reichen die Fjorde sowie die Parks jedoch nicht aus. Ein großes Highlight ist das Nordlicht, ein buntes Spektakel am Himmel. Auch hier steht die Natur erneut im Vordergrund und so gibt es diverse Touren, die einen Aufenthalt rund um die Beobachtung des Nordlichts empfehlenswert machen.
a. Tourenvorschläge in Nordnorwegen
Doch welche Strecken bieten sich in Nordnorwegen zum Trekking oder Wandern an? Eine beliebte Wanderung führt zur Felsformation Finnkirka. Diese Webseite geht näher darauf ein und erläutert, warum die Strecke mitnichten nur geübten Wanderern zuzutrauen ist. Der Weg zu den Felsen, die den Eindruck einer Kathedrale erwecken, ist nicht so schwer und bietet sich daher für Geübte sowie Ungeübte an. Der weiche und federnde Untergrund beflügelt förmlich auf der Tour und die Pfade, die deutlich markiert sind, führen ohne viel Verwirrung bis zu dem nördlichsten Zipfel.
Doch es gibt noch weitere Touren, wie der Artikel der B.Z.Berlin darlegt. So sind die Lofoten hervorzuheben, eine Inselgruppe, welche durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden ist und mehrere Attraktionen für Touristen bereithält. Auf den insgesamt 80 Inseln lassen sich Seeadler bestaunen, Wandern, Reiten oder Fahrradfahren. Auch hier gibt es die Fjorde, die mit Schiffen befahren oder durch das Hinterland erkundet werden können.
b. Was ist das Nordlicht genau
Das Nordlicht, auch Polarlicht genannt, ist unter anderem in Nordnorwegen zu sehen. Aber auch Island oder in anderen Regionen im hohen Norden tritt dieses Schauspiel zu bestimmten Zeiten auf.
i. Entstehung
Im Grunde bildet sich dieses Licht, das aus unterschiedlichen Formen und Farben besteht, aufgrund geladener Teilchen, die sich im Sonnenwind befinden und aus der Magnetosphäre in die Erdatmosphäre eintreten. Dadurch ionisieren die Teilchen, was schließlich zu einer Rekombination führt und Licht ausstrahlt. Es kommt folglich zu einer Energiefreisetzung, die in gleicher Form auch im südlichen Polargebiet möglich ist und in der Wissenschaft als Aurora borealis bezeichnet wird. Die Farben erstrecken sich von einem grünen, über einem violetten bis zu einem blauen Licht. Am häufigsten tauchen jedoch die grünen Farben am Nachthimmel auf. Auch die Formen sind unterschiedlich. So gibt es insgesamt vier unterschiedliche Arten, die als Korona, Vorhänge, Bögen oder Bände in Erscheinung treten.
ii. Häufigkeit
Das Licht kommt nicht regelmäßig jede Nacht, aber es gibt sehr wohl Perioden, in denen das Schauspiel häufiger zu beobachten ist. Touristen, die sich diese Attraktion ansehen möchten, müssen sich ein Ziel heraussuchen, welches im Polarlichtoval liegt. Gerade in den Monaten März, September und Oktober ist das Aufkommen sehr hoch. In dieser Zeit kann es vorkommen, dass dieses rund einmal pro Woche erscheint. Häufiger kommt es rund um die Tagesundnachtgleiche vor. Es wird empfohlen, in dieser Zeit einen Aufenthalt von bis zu zwei Wochen einzuplanen, um sicherzustellen, dass die Show keinesfalls verpasst werden kann.
c. Anreise und Unterkunft
Die Anreise erfolgt in der Regel mit dem Flugzeug. Insgesamt 25 Flughäfen befinden sich in Nordnorwegen. Am beliebtesten ist die Stadt Alta, die auch als Nordlichtstadt bezeichnet wird und von Oslo mit dem Flugzeug direkt zu erreichen ist. Dort gibt es eine Nordlicht Sternwarte, welche bereits 1899 von dem Physiker Birkeland installiert wurde.
Inzwischen ist Alta sehr touristisch geworden, sodass es ein vielfältiges Angebot rund um die Lichter gibt. Beispiele sind Hundeschlitten- oder Schneemobilfahrten. Entsprechend gibt es auch viele Hotels. Ob ausgefallene Unterkünfte, etwa in Iglus, oder normale Hotels- und Pensionen, Alta ist mittlerweile gut auf die Touristen eingestellt, die sich Jahr um Jahr in den Norden trauen, um die größte Lichtershow weltweit zu bestaunen.
Neben Alta ist auch Bodø zu nennen, eine Insel an der Küste des Nordlands, welche sich ebenfalls anbietet, um das Spektakel zu bestaunen. Auch in diesem Fall gibt es einen Flughafen vor Ort, der den Transfer sicherstellt, sowie ein reichhaltiges Angebot an Hotels und touristischen Aktivitäten.