Bildungssystem in Schweden

Bildungssystem Schweden
Eine schwedische Schülerin ( Lena Granefelt/Agent Molly & Co/imagebank.sweden.se )
Schweden besitzt eines der besten Bildungssysteme der Welt. Was Schulwesen genau aufgebaut ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Das schwedische Bildungssystem

Schweden begann sehr früh mit dem Aufbau von Lehranstalten. Zu den ersten organisierten Lehranstalten zählen Klöster. Diese verfügten über sogenannte Klosterschulen, in den unterrichtet wurde. Gesprochen wurde Latein, später dann Schwedisch. Die älteste Lehranstalt, die Katedralskolan wurde 1085 in Lund gegründet und ist auch die älteste Lehreinrichtung Skandinaviens.

Das schwedische Bildungssystem ist eingliedrig und dezentral. Im schwedischen Schulsystem gilt die Schulpflicht vom 7. bis zum 16. Lebensjahr.

Die Schulausbildung an der Grundschule ist gebührenfrei. Die Unterrichtsmittel, die Schulmahlzeiten und die Schultransporte sind gratis. In vielen Gemeinden gilt dieses auch für die gymnasiale Schule.

    Das heutige öffentliche Schulsystem

    Es ist wie folgt gegliedert:

    • Vorschulwesen (förskoleverksamhet) Alter 0-6 Jahre

    Sie ist für Kinder, die noch nicht zur Schule gehen. Einrichtungen nennen sich Vorschule (förskola), Familientageheim (familjedaghem) oder Offene Vorschule (öppen förskola) und sollen die Entwicklung der Kinder fördern, auf die Grundschule vorbereiten sowie die Eltern zeitlich entlasten.

    • Grundschulausbildung (grundskoleutbildning) Klassen 1-9

    Hier lernen die Schüler Englisch, meist schon ab der ersten Klasse. Später folgen die Sprachen Französisch, Spanisch oder Deutsch. Die Schüler erhalten bis zum achten Schuljahr keine Noten! Erst dann erfolgt eine Bewertung mittels genügend, gut und sehr gut. Die Schule wird ohne Prüfung beendet, es gibt ein Abgangszeugnis und die allgemeine Schulpflicht endet an dieser Stelle.

    • Gymnasiale Ausbildung (gymnasieutbildning). Klassen 10-12

    Fast alle Schüler gehen nach der Grundschule auf das Gymnasium. Dieses ist ebenfalls kostenlos und bietet praktische und theoretische Ausbildungen an. Somit werden die Schüler neben den Pflichtkursen, wie Schwedisch oder Mathematik, auf ein späteres Studium oder einen Beruf vorbereitet.

    Das theoretische Programm eines Gymnasiums ist nicht Pflicht für eine Universitätsausbildung, jedoch müssen in einigen Fällen notwendige Fächer für die Universitätsausbildung nachgeholt werden. Hierfür besucht man die kommunale Erwachsenenbildung (kommunal vuxenutbildning - Komvux) oder holt diese an einer Volkshochschule nach.

    Für ein Studium muss eine allgemeine und einheitliche Studienberechtigung nachgewiesen werden. Zudem können auch besondere Qualifikationen gefordert werden. Die Zahl der Studienplätze für Studiengänge und Kurse ist begrenzt und unter Umständen werden diese mittels Auswahlverfahren vergeben. Die Hochschulausbildung erfolgt in Form von Kursen.

    Eine Studienunterstützung (studiestöd) können alle Personen bis 54 Jahre, vom Einkommen (auch der Eltern) und dem Wohnort unabhängig, beantragen.

    Neben Berufsexamen gibt es sechs akademische Examen:

    • Diplom (högskoleexamen) nach einem zweijährigen Studium
    • Bachelor (kandidatexamen) nach einem dreijährigen Studium mit gewissen spezifischen Anforderungen
    • Magister (magisterexamen, entspricht dem einjährigen Master) nach einem vierjährigen
    • Master (masterexamen, entspricht dem zweijährigen Master) nach einem fünfjährigem Studium mit gewissen spezifischen Anforderungen
    • Lizentiat (licentiatsexamen) nach einer kürzeren Forscherausbildung inklusive einer Lizentiatsabhandlung
    • Doktorat (doktorsexamen) nach einer vierjährigen Forscherausbildung inklusive einer Dissertation.