Imatra – an der russischen Grenze

Imatra, die alte Stadt im südostfinnischen Karelien, die näher an Sankt Petersburg als an Helsinki liegt, ist Heimat der ältesten touristischen Sehenswürdigkeit des Landes – des Imatrafalls, eine der 27 offiziellen finnischen Nationallandschaften.

Imatra liegt am Fluss Vuoksi, der hier spektakulär über Felsstufen in Richtung Ladogasee fließt. Mit etwa 26.000 Einwohnern bietet Imatra eine interessante Mischung aus Naturspektakel, industriellem Erbe und moderner Wellness-Destination.

Die Anreise nach Imatra ist gut möglich: Von Helsinki erreichst du die Stadt mit dem Zug in etwa zweieinhalb Stunden auf einer landschaftlich reizvollen Strecke durch Südostfinnland. Mit dem Auto fährst du etwa drei Stunden über gut ausgebaute Straßen. Der nächstgelegene Flughafen ist Lappeenranta, etwa 40 Kilometer entfernt. In der Stadt selbst sind die Entfernungen überschaubar, und ein gutes Busnetz verbindet die wichtigsten Punkte.

Warum du nach Imatra reisen solltest: Die Stadt bietet ein einzigartiges Naturschauspiel: Die Imatra-Stromschnellen waren Finnlands erste Touristenattraktion und begeistern seit dem 18. Jahrhundert Besucher aus aller Welt. Das historische Jugendstil-Hotel Valtionhotelli thront wie ein Märchenschloss über den Stromschnellen und erzählt von der goldenen Zeit des frühen Tourismus. Die Stadt ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die karelische Region und zum Saimaa-See, dem größten See Finnlands.

Was du in Imatra unbedingt machen solltest: Eine Vorführung der Stromschnellen begleitet von Sibelius' berühmter Musik erleben, das Kraftwerksmuseum besichtigen, dich von den Wellness-Angeboten der Stadt verwöhnen lassen, Skifahren im Winter, Wandern und Radfahren im Sommer und die Küche der Region mit karelischen Spezialitäten und frischem Fisch aus den umliegenden Gewässern probieren.

»Es kocht der Strom« am Imatrafall

Die reißenden Stromschnellen des Vuoksi werden seit 1929 umgeleitet und zur Stromerzeugung genutzt. Im Sommer, wenn Touristen Imatra besuchen, werden täglich um 19:00 Uhr für zwanzig Minuten die Schleusen geöffnet und das alte Flussbett geflutet, was den Besuchern ein grandioses Naturschauspiel bietet, das sie von einer der nahen Bogenbrücken oder aus dem 1842 von Zar Nikolai I. errichteten Naturschutzgebiet, dem Kronenpark, beobachten können.

Wenn die Schleusen sich öffnen und unter gewaltigem Tosen das Flussbett füllen, erklingt über Lautsprecher passend zum Spektakel das Stück »Es kocht der Strom« des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Die Stromschnellen sind ständig beleuchtet, sodass man sie das ganze Jahr über, nicht nur im Sommer, bewundern kann.

Valtionhotelli – das schönste Hotel Finnlands

Am Fluss, inmitten eines kleinen Waldes, steht das 1903 im Jugendstil errichtete luxuriöse Staatshotel von Imatra, das Valtionhotelli – ein Märchenschloss, das auf den ersten Blick an das Dolder Grand in Zürich erinnert.

Einst gaben sich hier russische Adlige, Geheimagenten, Staatsmänner, gefeierte Künstler und andere berühmte Menschen die Klinke in die Hand. Auch der damalige Bundespräsident Roman Herzog stieg hier 1997 ab.

Eine Übernachtung in dem traumhaft schönen Spa-Hotel gibt es inklusive Frühstücksbuffet und Spa-Benutzung für zwei Personen im Doppelzimmer bereits ab 150 Euro.

Skilanglaufloipen sind übrigens ganz in der Nähe – ganze 200 Kilometer Loipennetz bieten die schneereichen Winter der weitläufigen Stadt, deren Areal sich auf 191,6 km² erstreckt.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in und um Imatra

Außer den spektakulären Stromschnellen, die alljährlich im Sommer ein internationales Publikum anziehen, ist die von 1957 bis 1959 nach Plänen des weltberühmten finnischen Architekten Alvar Aalto erbaute Kirche im Stadtteil Vuoksenniska, in der Ruokolahdentie 27, einen Besuch wert, in deren asymmetrischen Kirchensaal maximal 800 Menschen Platz finden.

Keinesfalls versäumen sollte man einen Abstecher in die rund 40 Kilometer entfernte, weitaus größere Stadt Lappeenranta, die auch »Stadt des Sommers« genannt wird, da die Sommer hier im Vergleich zu anderen finnischen Städten wärmer sind, die Winter dagegen kälter.

Hier befindet sich die älteste griechisch-orthodoxe Kirche Finnlands, das von Carl Ludwig Engel 1829 erbaute hölzerne Rathaus sowie eine historische Festung. Und natürlich gibt es in und um Imatra jede Menge Badestrände – immerhin liegt die Region im »Land der 1000 Seen«.

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