Autofahren im Winter in Schweden
Tipps zum Autofahren im schwedischen Winter
In einem schwedischen Winter fällt immer Schnee. Die regionalen Unterschiede zwischen Südschweden und Nordschweden sind aber aufgrund der geografischen Ausdehnung Schwedens ziemlich stark.
Während es im südlichen Teil auch mal schneearme Winter geben kann, musst du in Schwedisch-Lappland bis in das Frühjahr hinein mit teils heftigen Schneefällen und Temperaturen jenseits der 0-Grad-Marke rechnen.
Um sicher durch den schwedischen Winter zu kommen, ist vor allem die richtige Ausrüstung wichtig.
Winterreifen in Schweden
Vom 1. Dezember bis zum 31. März müssen Personenkraftwagen der Klassen I und II, leichte Lastwagen, schwere Lastwagen, schwere Busse, leichte Busse und Anhänger, die von solchen Fahrzeugen gezogen werden, bei winterlichen Straßenbedingungen in Schweden mit Winterreifen oder gleichwertiger Ausrüstung ausgestattet sein.
Winterliche Straßenbedingungen umfassen Schnee, Eis, Schneematsch oder Frost auf der Straße.
Wichtig: Seit dem 1. Dezember 2024 sind ausschließlich Winterreifen mit dem Alpine-Symbol (Berg- und Schneeflockensymbol) oder Spikereifen erlaubt. M+S-Reifen sind nicht mehr zulässig.
- Spikereifen sind vom 1. Oktober bis zum 15. April erlaubt, können aber auch zu anderen Zeiten bei winterlichen Bedingungen verwendet werden.
- Fahrzeuge bis zu 3.500 kg Gesamtgewicht müssen Winterreifen mit dem Berg- und Schneeflockensymbol oder Spikereifen haben.
- Fahrzeuge über 3.500 kg Gesamtgewicht müssen Winterreifen mit dem Berg- und Schneeflockensymbol, POR (Professional Off-Road) oder Spikereifen haben. M+S-Reifen können auf anderen Achsen montiert werden.
- Das Mindestprofil für Winterreifen beträgt 3 mm bei Fahrzeugen bis zu 3.500 kg Gesamtgewicht und 5 mm bei Fahrzeugen über 3.500 kg Gesamtgewicht. Anhänger müssen mindestens 1,6 mm haben.
Die Wahl des Autos
Im schwedischen Winter ist auch nicht jedes Auto für die lokalen Straßenverhältnisse geeignet. Auf ein Auto mit Heckantrieb solltest du bei Schnee und Eis verzichten. Das Heck des Fahrzeugs kann ausbrechen, wenn es im Grenzbereich bewegt wird, was bei nassem, vereisten oder matschigem Untergrund noch schneller passieren kann.
Besser ist ein Auto mit Frontantrieb und ausreichend Motorleistung, sodass du auch bei stark verschneiten Straßen gut fahren kannst. Auf der ganz sicheren Seite bist du mit einem Auto, das über einen Allradantrieb verfügt. Die erhöhte Fahrstabilität erleichtert auch das Fahren mit Anhänger.
Wenn du öfter im schwedischen Winter unterwegs bist oder eine längere Fahrt durch das Land geplant hast, ist ein SUV (Sport Utility Vehicle) das ideale Fahrzeug für dich. Zudem bietet ein SUV den Vorteil, dass ihr mit ihm auch abseits der Hauptstraßen sicher unterwegs seid. Ein Abenteuer, das sich in Schweden unbedingt lohnt, denn wenn ihr euch auf die etwas holprigen Nebenstraßen und Schotterwege wagt, entdeckst du weit weg von Touristengruppen unberührte Flecken Natur.
Tipps zum sicheren Fahren
Bevor du losfährst, solltest du dich über die aktuellen Bedingungen auf den Straßen informieren. Große, viel befahrene Landstraßen und Autobahnen werden in Schweden schnell und regelmäßig geräumt. Auf kleineren Straßen kann das aber schon ganz anders aussehen. Bei sehr starken Schneefällen können Straßen binnen weniger Minuten eine dicke Schneedecke aufweisen.
Besondere Hinweise für sicheres Fahren
- Abstand halten: Bei Schnee und Eis deutlich größeren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten
- Geschwindigkeit anpassen: Auch wenn keine expliziten Tempobegrenzungen ausgeschildert sind
- Wildwechsel beachten: Besonders in der Dämmerung erhöhte Gefahr
- Tankstellen-Planung: In ländlichen Gebieten können Tankstellen weit auseinanderliegen und nicht 24/7 geöffnet sein
Wichtige Ausrüstung
In deinem Auto solltest du über einige wichtige Utensilien verfügen, die dir in Extremsituationen helfen können.
Folgende Dinge gehören bei längeren Fahrten zur Grundausstattung:
- Handschuhe und Decke
- Warme Getränke
- Taschenlampe
- Starthilfekabel, Abschleppseil, Schaufel
- Warnweste (empfohlen)
- Erste-Hilfe-Set
- Schneeketten (besonders für Nordschweden)
- Powerbank/Ladegerät fürs Handy
- Eiskratzer und Schneebesen
- Sandstreumaterial oder Granulat für bessere Traktion
Auch ein ausreichender Frostschutz des Kühlwassers (mindestens bis -30 Grad) sollte nicht vergessen werden.
Digitale Hilfsmittel
Moderne Navigationshilfen und Apps können die Winterfahrt erheblich sicherer machen. Neben der Trafikverket-Website sind folgende Apps empfehlenswert:
- SMHI-App (Schwedischer Wetterdienst)
- 'Läget i trafiken' (Verkehrslage-App von Trafikverket)
- 'SOS Alarm' (offizielle Notfall-App)
Gesperrte Straßen
Einige der oben genannten Dinge können dir helfen, wenn du stundenlang an einer gesperrten Straße warten musst. Vor allem in Nordschweden passiert das in den Wintermonaten regelmäßig. Meistens musst du dann auf den Schneepflug warten, der vor dir die Straße wieder freiräumt.
Bei extremen Wetterbedingungen solltest du auch alternative Routen planen. In Nordschweden können Straßen manchmal für mehrere Stunden oder sogar Tage gesperrt sein. Informiere dich vor längeren Fahrten über Wettervorhersagen und Straßenzustände.
Fahre deshalb immer nur mit einem ausreichend gefüllten Tank los. Wenn du irgendwo stecken bleibst, kannst du dann wenigstens den Motor laufen lassen.
Wichtige Adressen / Telefonnummern
Auf der Seite des schwedischen Verkehrsamtes Trafikverket findest du wichtige Informationen zum Autofahren in Schweden, u.a. aktuelle Bauarbeiten und eventuelle Sperrungen. Auch in Englisch verfügbar.
Notruf: 112 (Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr), Pannenhilfe: 020-91 00 40, Tourist-Information-Hotline: +46 771-441 441.