Kaninchenplage in Stockholm
Jährlich bevölkern tausende Kaninchen die Parkanlagen im Stockholmer Stadtteil Kungsholmen. Die Stadt sieht sich deshalb deshalb einen großen Teil des Bestandes jedes Jahr töten zu lassen. Das die Kadaver aber zum Heizen in einem Kraftwerk in Värmland genutzt werden, stößt nicht nur Tierschützern mächtig auf.
Anna Johannesson von Vilda kaniners värn („Vereinigung zum Schutz von wilden Kaninchen“) mahnt an: „Diejenigen, die das Töten der Kaninchen unterstützen, denken sie tun auch noch etwas Gutes. Dabei wird das Hauptproblem völlig außer Acht gelassen“.
Der Bestand der wilden Kaninchen ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Um die Bäume und Sträucher der vielen Grünflächen und Parkanlagen zu schützen, wird der Bestand der Kaninchen deshalb Jahr für Jahr reduziert. Allein letztes Jahr wurden über 6.000 Kaninchen getötet. Schuld am Anstieg der Population sind laut Tommy Tuvunger vom Stockholmer Verkehrsamt viele Tierbesitzer, die ihre Kaninchen einfach in den Parks aussetzen.
Die Kaninchen werden meistens im Morgengrauen erlegt, wenn sie ihre Höhlen verlassen. Die „Jagdsaison“ beginnt wenn die Bäume und Sträucher ihre Blätter verlieren, dann ist es einfacher die Tiere zu sehen. Anstatt die Tiere zu entsorgen, werden die Kadaver tiefgefroren und anschließend zum Heizkraftwerk nach Karlskoga gebracht. Dort werden sie verbrannt – zur Erzeugung von Bioenergie.
Laut Johannesson sind die Behörden an einer anderen Lösung des Problems gar nicht interessiert. Dabei macht es der finnische Nachbar vor, wie man mit der Kaninchenplage umgehen könnte. In Parks in Helsinki werden Sprays eingesetzt, die die bevorzugte Nahrung für die Kaninchen ungenießbar machen. Außerdem gibt es viele Tierheime, die einen Teil des Bestandes aufnehmen.
via: thelocal.se
Verfasst am 25. September 2009