Elche in Schweden
Alles rund um den Elch
Der Elch ist die größte Hirschart der Welt. Elche erreichen eine Schulterhöhe von maximal 2,30 Meter. Die Bullen sind etwas größer und muskulöser als die Kühe. Männliche Elche in Schweden tragen ein mächtiges Schaufelgeweih von einer Spannweite von bis zu 1,35 Metern und einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm. Charakteristisch für den Elch ist die lange, überhängende Oberlippe.
Als Konzentratselektierer verzehrt er junge Baumtriebe, frisches Laub und Wasserpflanzen, die er unter anderem auch unter Wasser äst. Zwischen den Schalen befinden sich Schwimmhäute. Diese verhindern ein zu tiefes Einsinken im sumpfigen Gelände und im Schnee.
Der Elch ist ein Einzelgänger, der nur zur Paarungszeit gesellig lebt. Elche sind ausgezeichnete Schwimmer, die sich gerne im Wasser aufhalten.
Sind Elche gefährlich?
Elche sind nicht ganz so friedlich wie sie aussehen und an und für sich schnell aufbrausend. Doch ein Elch wird dir nur dann gefährlich, wenn er sich bedroht fühlt oder meint, seinen Nachwuchs verteidigen zu müssen. Vor allem gegen Ende Mai und im Juni attackieren die Kühe jeden, der ihren Kälbern zu nahe kommt. Besonders gefährlich sind auch die brünftigen Bullen, die dann eine aggressive Phase durchlaufen.
Bei einem Angriff nutzen die Bullen zumeist ihr starkes Geweih, während die Weibchen gerne mit den Vorderhufen treten. Die Klauen werden bis zu 18 cm lang und sind messerscharf. Damit treiben die wehrhaften Tiere sogar Bären und Wölfe erfolgreich in die Flucht.
Ein erhöhtes Risiko sind die Elche aber auch für den Autofahrer. Jedes Jahr verursachen die mächtigen Tiere in Schweden rund 5.000 Verkehrsunfälle, unter anderem auch deshalb, weil sie nicht flüchten, sondern stur auf der Straße stehenbleiben. Da die Elche so groß sind, fliegen sie bei einem Aufprall nicht selten durch die Windschutzscheibe.
Ganz Schweden ist Elchland
Elche gibt es, mit Ausnahme der Insel Gotland, fast überall in Schweden. Man schätzt den Bestand auf etwa 300.000 bis 400.000 Tiere. In Mittelschweden gibt es besonders viele Elche, vor allem in Västergötland auf den Tafelbergen Hunneberg und Halleberg.
Man kann schon sagen, Schweden ist fest in ihrer Hand. Nicht nur viele Waldbesitzer, sondern auch zahlreiche andere Landsleute mögen die riesigen Hirsche nicht besonders. An manchen Orten sind die Elche regelrecht eine Plage.
In Schweden unterscheidet man mittlerweile schon die Waldelche von den Stadt- und Gartenelchen. Die Tiere besiedeln inzwischen nicht nur die städtischen Parkanlagen, sondern lassen sich auch häufig in den Gärten blicken. Dort lassen sie sich das Laub der Bäume, die jungen Triebe und vor allem das reife Obst schmecken.
Angst, ertappt zu werden, haben viele von ihnen scheinbar keine. Ungeniert gucken sie durch die Wohnzimmerfenster und widerstehen beharrlich den anstrengenden Vertreibungsversuchen der menschlichen Bewohner.
Eine Elchsafari zu den Riesenhirschen
Vor allem in Südschweden ist das Angebot an Elch-Safaris groß. Den Skogens Konung, den König des Waldes zu treffen, ist ein Muss für jeden Schwedenurlauber. Häufig ist es möglich, mit dem eigenen Fahrzeug in ein großes Gehege zu fahren und die Tiere vom Auto aus zu beobachten und zu fotografieren. Doch auch bei einer Safari in freier Wildbahn stehen die Chancen gut, Elche live zu treffen. Viele Veranstalter werben sogar mit einer Elchgarantie.
Wenn du gerne zu Fuß unterwegs bist und den Nervenkitzel liebst, dann nimmst du an einer Führung mit einem schwedischen Elchfährtenleser teil. Nach einer erlebnisreichen Safari kannst du in den Souvenirläden Elch-Aufkleber, Elch-T-Shirts und andere Elch-Dinge kaufen. Ein große Auswahl an Elch-Produkten gibt es übrigens auch bei amazon.
Auf Tuchfühlung im Elchpark
Wenn du die mächtigen Hirsche nicht nur aus der Entfernung beobachten, sondern vielleicht sogar streicheln möchtest, besuchst du am besten einen Elchpark in Schweden. Die Tiere in den Elchparks sind sehr viel zutraulicher und zeigen kaum Scheu. Die Gehege sind oft von allen Seiten einsehbar, so dass du die Elche immer im Blick hast.
Manche Parkbesitzer erlauben sogar das Füttern der Hirsche. Wenn du Glück hast, sind Fototürme wie im Elchland Laganland vorhanden. Von diesen aus genießt du nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern kannst die Elche von ihrer besten Seite ablichten.
Die Elchjagd in Schweden
Das magere und zarte Fleisch der Elche ist in Skandinavien eine beliebte Delikatesse, weshalb die Hirsche schon immer gerne gejagt wurden. Der Jagddrang hatte zur Folge, dass die Elche in Südschweden gegen Ende des 18. Jahrhunderts fast ausgestorben waren. Deshalb entschied man sich für kontrollierte Jagdzeiten. Im Jahr 1885 führte König Oscar II. die Elchjagd auf den Zwillingsbergen Hunne- und Halleberg ein.
Die Jagd ist für die Gesundung des Waldes wichtig, denn durch sie reguliert sich der Bestand der Elche. Diese wiederum schädigen zum Leidwesen vieler Waldbesitzer die Jungbäume. Natürliche Feinde wie Wolf, Luchs oder Bär fehlen nämlich in vielen Regionen.
Heute erstreckt sich die Jagdsaison über die Monate September und Oktober. Es werden rund 90.000 bis 100.000 Tiere im Jahr geschossen. Hierfür wird oft eine Treiberkette gebildet. Spezielle Elchhunde helfen bei der Jagd. Der Tradition entsprechend wird das Fleisch zwischen den Treibern und Jägern aufgeteilt.