Die norwegische Königsfamilie
Mitglieder der norwegischen Königsfamilie
Die norwegische Königsfamilie gehört zum Haus Glücksburg und besteht aus König Harald und Königin Sonja, Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit sowie Prinzessin Ingrid Alexandra.
Genau wie König Harald V. haben auch dessen Kinder Kronprinz Haakon und Prinzessin Märtha Louise bürgerlich geheiratet. Dies hat zu einigen Verwerfungen in der Öffentlichkeit Norwegens geführt. Besonders die Vergangenheit von Kronprinzessin Mette-Marit und die Bücher von Arie Behn (Ex-Ehemann von Prinzessin Märtha Louise) wurden lange in der Öffentlichkeit diskutiert. Dennoch ist die norwegische Königsfamilie im Volk weiterhin sehr beliebt.
König Harald V. von Norwegen
Seit dem 17. Januar 1991 ist »Seine Majestät« König Harald V. das Staatsoberhaupt der Norweger. Er wurde am 21. Februar 1937 in Asker bei Oslo als Sohn von König Olav V. und Kronprinzessin Märtha geboren.
Seine ersten drei Jahre verbrachte der damalige Prinz auf dem Gutshof Skaugum in der Gemeinde Asker, bis die Deutschen am 9. April 1940 in Norwegen einmarschierten. Seien Mutter Kronprinzessin Märtha floh mit ihren Kindern über die Grenze nach Schweden und später in die USA. Am 7. Juni 1945 kehrte die Harald zusammen mit seiner Mutter und den beiden Geschwistern zurück nach Norwegen.
Als sein Großvater König Haakon VII. am 21. September 1957 starb, wurde Prinz Harald zum Kronprinz ernannt. 1968 heiratete Harald die bürgerliche Sonja Haraldsen in der Domkirche von Oslo. Sie haben zwei Kinder. Prinzessin Märtha Louise wurde am 22. September 1971 und Kronprinz Haakon am 20. Juli 1973 geboren.
Als König Olav im Frühjahr 1990 krank wurde übernahm Kronprinz Harald die Funktion als Staatsoberhaupt. Nach dem Tod von König Olav am 17. Januar 1991, wurde er wenige Tage später offiziell zum neuen König vereidigt.
Königin Sonja von Norwegen
Königin Sonja wurde als Sonja Haraldsen am 4. Juli 1937 in Oslo geboren. Sie begegnete Kronprinz Harald das erste Mal 1959. Da sie eine bürgerliche Person war, dauerte es bis 1968, ehe König Olav dem Kronprinzen die Hochzeit mit ihr erlaubte.
Nach der Trauung am 29. August 1968 wurde die neue Kronprinzessin Sonja vom Volk sehr schnell als Mitglied des Königshauses akzeptiert.
Die Königin begleitet den König bei Staatsbesuchen im Ausland und nimmt an Staatsbesuchen von ausländischen Staatsoberhäuptern in Norwegen teil.
Kronprinz Haakon
Kronprinz Haakon, geboren am 20. Juli 1973, ist das erste Kind König Harald V. und Königin Sonja und Erster in der norwegischen Thronfolge.
Am 25. August 2001 heiratete der Kronprinz die bürgerliche Mette-Marit Tjessem Høiby in der Domkirche von Oslo. Sie haben zwei gemeinsame Kinder: Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus. Kronprinz Haakon ist der Bruder von Prinzessin Märtha Louise..
Der Kronprinz unternimmt jedes Jahr viele offizielle Besuche in Norwegen und im Ausland, vor allem im Hinblick auf die Förderung von Wirtschaft, Kultur und Forschung.
Kronprinzessin Mette-Marit
Kronprinzessin Mette-Marit wurde am 19. August 1973 als Mette-Marit Tjessem Høiby in Kristiansand geboren. Den norwegischen Thronfolger Haakon lernte sie 1999 auf dem Quart-Festival in Kristiansand kennen.
Kronprinzessin Mette-Marit hat in die Ehe mit Haakon ihren Sohn Marius aus einer früheren Beziehung mitgebracht, was in der norwegischen und weltweiten Öffentlichkeit auf reges Interesse stieß.
Im Oktober 2018 wurde bekannt, dass die Kronprinzessin seit einigen Jahren an einer chronischen Lungenfibrose erkrankt ist.
Prinzessin Ingrid Alexandra
Prinzessin Ingrid Alexandra wurde am geboren am 21. Januar 2004 in Oslo geboren. Sie ist die Tochter von Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit und Nummer zwei in der norwegischen Thronfolge.
Von Herbst 2014 bis Frühjahr 2019 besuchte sie die Oslo International School in Bekkestua. Anschließend verbrachte sie ein Jahr an Uranienborg-Schule in Oslo. Im Herbst 2020 wurde die Prinzessin Schülerin der Elvebakken-Oberschule in Oslo.
Weitere königliche Familienmitglieder
Wichtig zu wissen ist, dass man zwischen den Mitgliedern der norwegische Königsfamilie und denen der königlichen Familie unterscheidet. Zur norwegische Königsfamilie gehören offiziell nur die oben genannten fünf.
Zur königlichen Familie gehören außerdem Prinz Sverre Magnus, Marius Borg Høiby (unehelicher Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit), Prinzessin Märtha Louise, ihre drei Kinder Maud Angelica Behn, Leah Isadora Behn und Emma Tallulah Behn und Prinzessin Astrid, Frau Ferner, die Schwester des aktuellen norwegischen Königs Harald V. Mrs. Ferner.
Prinzessin Ragnhild, die älteste Schwester von König Harald, ist im Jahr 2012 verstorben.
Prinz Sverre Magnus
Prinz Sverre Magnus wurde am am 3. Dezember 2005 in Oslo geboren. Er ist der Sohn von Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit und Nummer drei in der norwegischen Thronfolge. Er ist der Bruder von Prinzessin Ingrid Alexandra.
Von 2014 bis 2020 besuchte der Prinz die private Montessori-Schule in Oslo und seit Herbst 2021 das Gymnasium Elvebakken in Oslo.
Prinzessin Märtha Louise
Prinzessin Märtha Louise wurde am 22. September 1971 im in Oslo geboren. Sie ist das älteste Kind von König Harald und Königin Sonja und die Schwester von Kronprinz Haakon.
Prinzessin Märtha Louise hat mit ihrem Ex-Ehemann Arie Behn drei Kinder: Maud Angelica (geboren am 29. April 2003), Leah Isadora (8. April 2005) und Emma Tallulah Behn (29. September 2008). Durch die Hochzeit mit Arie Behn hat sie auf ihren Titel »Ihre Königliche Hoheit« verzichtet und darf sich nur noch Prinzessin nennen. Die Ehe wurde im Januar 2017 geschieden. Am 25. Dezember 2019 nahm sich Ari Behn das Leben.
Die Prinzessin und ihre Töchter leben in der Gemeinde Bærum in der Nähe von Oslo.
Märtha Louise erfüllt offizielle Aufgaben für die königliche Familie und setzt sich unter anderem für Menschen mit Behinderungen ein. Sie ist Schirmherrin von mehreren Organisationen. Des Weiteren ist sie Autorin mehrerer Bücher und Hörbücher.
Einen Adelstitel erhalten nur die Familienmitglieder, die in der norwegischen Thronfolge stehen oder zur engeren königlichen Familie gehören.
Der König wird in Norwegen mit »Seine Majestät«, abgekürzt »SM« angesprochen, die Königin mit »Ihre Majestät« (»IM«).
Der Titel des Kronprinzen lautet »Seine königliche Hoheit«, kurz »SKH«, seine Tochter wird als »Ihre königliche Hoheit« (»IKH«) bezeichnet.
Thronfolge in Norwegen
Kronprinz Haakon ist der Thronfolger von König Harald V. Seine beiden Kinder Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus nehmen die Positionen zwei und drei der Thronfolge ein.
Das norwegische Thronfolgegesetz, das bis dahin nur eine rein männliche Thronfolge vorsah, wurde 1991 geändert. Seitdem wird auch die erstgeborene Tochter in die Thronfolge einbezogen.
Stammbaum der norwegischen Königsfamilie
| Großeltern von König Harald V. | König Haakon VII. (1872–1957) | Prinz Carl von Schweden (1861–1951) |
| Eltern von König Harald V. | König Olav V. (1903–1991) | |
Königspaar | König Harald V. von Norwegen (* 1937) | |
Kinder | Kronprinz Haakon (* 1973) | Prinzessin Märtha Louise (* 1971) |
Enkel | Prinzessin Ingrid Alexandra (* 2004) | Maud Angelica Behn (* 2003) |
Wo leben die norwegischen Royals?
Der offizielle Sitz der königlichen Familie befindet sich im Königlichen Schloss in Oslo, hier finden die auch meisten offiziellen Veranstaltungen statt. Weitere offizielle Residenzen gibt es in Oslo, Trondheim, Bergen und Stavanger.
Das Kronprinzenpaar lebt seit seiner Rückkehr aus London im Jahr 2003 auf dem Gut Skaugum in Asker nahe Oslo, das sich im Privatbesitz der königlichen Familie befindet.
Die Aufgaben des norwegischen Königs
Das norwegische Königshaus hat – wie die meisten Königshäuser – vor allem repräsentative Pflichten. Der König ist aber gleichzeitig der oberste Armeeführer und hat in der Regel eine militärische Ausbildung genossen.
Der amtierende König kann Regierungen entlassen und neue Minister berufen. Aus der Tagespolitik hält er sich in der Regel heraus, wird aber von der Regierung ständig auf dem Laufenden gehalten.
Der König hat also – um es einmal mit deutschen Verhältnissen zu vergleichen – in etwa die Position, die bei uns ein Bundespräsident innehat. Er unterzeichnet Gesetze, ist für die Amnestie zuständig und hat – wie bereits erwähnt – vor allem repräsentative Pflichten. Er weiht also zum Beispiel neue Gebäude ein, besucht Pflegeeinrichtungen, Schulen, karitative Einrichtungen, eröffnet Museen, Bälle und vieles mehr.
Die norwegische Königsfamilie im 2. Weltkrieg
Als die deutschen Truppen am Morgen des 9. April 1940 Norwegen angriffen, konnten die königliche Familie, die Regierung und auch die meisten Parlamentsabgeordneten rechtzeitig aus Oslo fliehen.
König Haakon verweigerte sich anschließend den deutschen Forderungen nach einer neuen, deutschfreundlichen Regierung.
König Haakon, Kronprinz Olav und die norwegische Regierung reisten zusammen in den Norden, um zusammen mit den Alliierten den militärischen Kampf Norwegens fortzusetzen. Als die Alliierten ihren Rückzug beschlossen, entschied sich der König und die Regierung das Land zu verlassen.
Am 7. Juni 1940 verließen sie Norwegen in Richtung London. Von hier aus koordinierte die Exilregierung den norwegischen Widerstand für die nächsten fünf Jahre.
Kronprinzessin Märtha flüchtete mit den drei Kindern des Kronprinzenpaares im April 1940 über die Grenze nach Schweden. Im August reisten sie auf Einladung von Präsident Franklin D. Roosevelt weiter in die Vereinigten Staaten.
Deutschland kapitulierte am 8. Mai 1945. Kronprinz Olav und einige Minister kehrten bereits am 13. Mai zurück nach Norwegen. Der König folgte ihnen zusammen mit der Kronprinzessin Märtha und den Kindern am 7. Juni – auf den Tag genau 5 Jahre später, nachdem er Norwegen verlassen hatte.
Die Norweger feierten die Rückkehr der Königsfamilie überschwänglich.