Die Küste Norwegens
Zwischen Skagerrak und Barentsee – die norwegische Küste
Norwegens Küste erstreckt sich über 2.532 Kilometer eine nicht enden wollende Küste, die von einer nahezu unbeschreiblichen Vielfalt gekennzeichnet ist. Allerdings vergrößert sich die Länge der Küste auf etwa 29.000 Kilometer, wenn bei ihrer Berechnung der Umfang aller Fjorde und Buchten Berücksichtigung findet.
Während die Küste bis an die Südspitze des Landes einladend idyllisch erscheint, nimmt ihr Erscheinungsbild hinter Kap Lindesnes einen raueren Charakter an. Zwischen Stavanger und Trondheim zeigt sie sich felsig und kahl oder mit dem Grün üppiger Wäldern und Wiesen. Weiter nördlich reichen Berge und Felsen bis an die Strände, die von malerischen Buchten unterbrochen sind.
Nördlich des Polarkreises kulminiert dieses Landschaftsbild im Archipel der Lofoten und der mit außergewöhnlichen Naturattraktionen aufwartenden Inselgruppe der Vesterålen, die dem nordwestlichen Küstenabschnitt vorgelagert sind. Im äußersten Norden zeigt sich die vor zahlreichen, oft felsigen Inselgruppen liegende Küste Norwegens recht variantenreich, wobei die steinige Landschaft der arktischen Küste dominiert.
Der Golfstrom beschert Norwegens Küste ein vergleichsweise mildes Klima
Vor Antritt einer Reise in die norwegische Küstenregion wird dich sicher das hier zu erwartende Klima beziehungsweise Wetter interessieren. Grundsätzlich gilt die Aussage, dass sich das Klima an Norwegens Westküste, bedingt durch den Einfluss des Golfstroms, relativ mild zeigt. So dominiert hier ein wechselhaftes, maritimes Klima das den Besucher mit kühlen Sommern und milden Wintern empfängt.
Selbst im Januar liegen die durchschnittlichen Temperaturen zwischen 1 °C und -3 °C. Dies führt zu den in der Regel ganzjährig eisfreien Gewässern vor der Westküste. Die günstigste Reisezeit mit ungewöhnlich langen Tagen bieten dir die Monate Mai bis September. Nur für den Aufenthalt im äußersten Norden sind die Monate Juni, Juli und August zu bevorzugen.
Die attraktivsten Küstenstädte
Obwohl rund 280.000 Einwohner zählend, zeigt sich Bergen als eine charmante und eher gemütliche Stadt. Weithin berühmt sind ihr als Bryggen bezeichnetes Hansaviertel mit seinen bunten Holzhäusern, das Edvard-Grieg-Haus und seine vielgelobten Restaurants.
Zahlreiche Holzhäuser, einen Dom und das norwegische Erdölmuseum hat Stavanger zu bieten. Für dessen Besuch sollten Sie jedoch genügend Zeit einplanen, um möglichst nicht ohne einen Abstecher zur Felskanzel Preikestolen und an den Lysefjord die Stadt zu verlassen.
Ein weiteres beliebtes Reiseziel stellt das als „Jugendstil-Stadt" bekannte Ålesund dar. Gelegen auf mehreren Inseln solltest du dir auf keinen Fall den auf 418 Stufen zu erklimmenden Aussichtspunkt Aksla mit dem von dort gebotenen Panoramablick entgehen lassen. Sehenswert ist das Freilichtmuseum Sunnmøre, das sich der Küstenkultur dieser Region widmet.
Weitere Küstenstädte, die besondere Erlebnisse erwarten lassen, sind das besonders familienfreundliche Kristiansand mit einem Tier- und Erlebnispark und die Wikingerstadt Haugesund.
Norwegens wichtigste Häfen sind Bergen, von wo aus die Linie der Hurtigruten nach Kirkenes verkehrt, Oslo und Kristiansand sowie die überwiegend dem regionalen Fährverkehr vorbehaltenen Orte Stavanger, Trondheim und Bodø. Weitere Küstenorte dienen als Offshoereversorger und realisieren Materialtransporte.
Norwegens Fjorde und Inseln
Eine große Anziehungskraft auf die zahlreichen, das Land besuchenden Touristen üben vor allem die von der UNESCO geschützten Fjorde aus. Viele der mehr als eintausend Fjorde, die als verlängerte Arme des Meeres gelten, sind von steilen, felsigen Klippen umsäumt. Über einige ihrer meist zahlreichen Seitenarme sind zahlreiche Fjorde auch miteinander verbunden.
Ausgangsorte für den Besuch einiger der bekanntesten westnorwegischen Fjorde sind Bergen, Ålesund und Stavanger. Als ungekrönter König unter den Fjorden gilt der Sognefjord. Er ist mit etwas mehr als 200 Kilometer Länge und einer Tiefe von bis zu 1.308 Meter Europas längster und tiefster Fjord. Mit ebenfalls gewaltigen Dimensionen zeigt sich der südlich von Bergen ins Festland reichende Hardangerfjord. Gigantische Wasserfälle und mächtige Berggipfel umgeben den als „Perle der norwegischen Fjorde" bezeichneten, allerdings nur 15 Kilometer langen Geirangerfjord. Besonders beliebt sind die auf ihm stattfindenden Fjordrundfahrten.
Weitere attraktive Fjorde sind der Nærøyfjord und der Lysefjord. Hoch über dem Letzteren erhebt sich die bekannte Felsplattform des Preikestolen. Die schönsten Fjorde Norwegens lassen am besten im Rahmen einer Schiffsreise erkunden.
Ein Kapitel für sich stellen Norwegens Inseln dar. Die größte Inselgruppe bildet Spitzbergen, flächenmäßig größte Inseln vor der Küste des Landes sind Hinnøya und Senja. Die Gesamtzahl aller Inseln liegt bei über 150.000. Großer Beliebtheit erfreut sich das als »Øyhopping« bezeichneten Inselhüpfen durch ganze Inselgruppen, zu denen die Schäreninseln vor Bergen ebenso gehören wie die Lofoten. Weitere gern besuchte Inseln sind die von Bergen aus erreichbare Insel Sotra mit dem Fischerdorf Glesvær sowie die als Vogelreservate geltenden Inseln Runde und Røst auf den Lofoten.
Beliebteste Aktivitäten an und vor Norwegens Küste
Als eines der größten Besucherhighlights gilt zweifellos das ins Nordpolarmeer ragende Nordkap. Wanderungen durch das Hinterland der zerklüfteten Küste sind nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter besonders erlebnisreich. Eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten erwarten dich rund um Bodø, der größten Stadt der Provinz Nordland. Als Ausgangsort für Whale Watching & Delfin-Touren aber auch für Husky-Schlittenfahrten bietet sich das hoch im Norden liegende Tromsø an.
Schließlich erhältst du als Freund des Angelsports von vielen Orten der Süd- und Westküste Norwegens aus Gelegenheit, dich dieser Freizeitbeschäftigung zu widmen.
Ein letzter Tipp soll noch der Radroute Kystruta gelten. Sie ist Teil des Nordseeküstenradwegs und führt über 1.120 Kilometer Länge an Norwegens Küste entlang.